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Zu den Maßnahmen am Saaraltarm

„Die Linke kritisiert derweil die bisherigen Bemühungen der Stadt als „sicherlich richtig – aber wie häufig erfolgen die Umsetzungen langsam und recht spät“. So seien viele der am Saaraltarm jetzt durchgeführten Reinigungsversuche weniger „innovative Testlösungen“, sondern „bei anderen naturnahen Gewässern schon längst erprobt“. Auch wenn eine dritte Fontäne durchaus wichtig für das Gesamtbild und einen höheren Sauerstoffeintrag in den Saaraltarm sei, so bezweifeln die Vorsitzenden des Linken-Stadtverbandes, Maria Hanna und Andreas Neumann, dass diese am Ende ausreichend sei, um die Situation insgesamt zu verbessern. - Peterson, Tom (Saarbrücker Zeitung, 2024/07/02): Von Müll und Entengrütze bedeckt: Maßnahmen am Saaraltarm spalten Saarlouiser Politik
 
Die Antwort auf die Presseanfrage in voller Länge:
 
Der besondere Charme von Saarlouis entsteht sicherlich zu einem guten Teil durch die Kombination der historischen Anlagen und Gebäude zusammen mit der Naherholungszone, die der Saaraltarm mit seinem Pflanzen- und Tierreichtum prägt. Somit sind die aktuellen Bemühungen sicherlich richtig – aber wie häufig erfolgen die Umsetzungen langsam und recht spät.
Beispielsweise wurde der Test einer „innovative“ Ölsperre als probate Lösung schon vor mehreren Jahren beispielsweise zur Vermeidung des Kippens des Dowesees eingesetzt. Die dritte Fontaine wurde Mitte 2023 im Stadtrat beschlossen, ob sie noch 2024 gebaut wird, wird sich zeigen. Sicher sind Fontänen im stadtnahen Bereich eine gute Sache: sie werten das Gesamtbild auf, sie sorgen für höheren Sauerstoffeintrag und somit für das Wohl des Fischbestandes und durch die Wasserbewegung erzeugen sie ein Umfeld, dass die Wasserlinsen nicht wirklich mögen. Aber selbst drei Fontainen, bei 2,5 km Länge des Saaraltarms, reichen natürlich nicht aus.
Jetzt ist es aber tatsächlich so, dass Wasserlinsen nicht per se etwas Schlechtes sind. Sie können Sauerstoff produzieren, wirken Algenwachstum durch den Verbrauch von Phosphat und Stickstoff entgegen und tragen somit zu einer besseren Wasserqualität bei. Als Bioindikatoren verweisen sie nicht umsonst auf nährstoffreiche Gewässer. Aber, wie immer, die „Dosis macht das Gift“ oder besser die Probleme, da Wasserlinsen ja nicht giftig sind. Durch ihre enorme Vermehrungsrate gelangt immer weniger Licht ins Gewässer und es kann zu Verschlammung kommen. Andere Pflanzen können im schlimmsten Fall absterben und für die Fische kann es Sauerstoffmangel bedeuten. Eine die Säuberungsmaßnahmen flankierendes Gutachten macht sicherlich Sinn. Auf jeden Fall mehr als das Warten auf ein Gutachten, eine jahrelange Umsetzungsdauer, wenn die Probleme längst sichtbar sind – das alles muss nicht wirklich sein. Denn viele der „innovativen Testlösungen“ am Saaraltarm sind doch bei anderen naturnahen Gewässern schon längst erprobt, für gut befunden und seit Jahren im Einsatz. Das Rad muss nicht immer neu erfunden werden.
Aus unserer Sicht wäre in diesem Zusammenhang die Anschaffung einer eigenen Ölsperre, vielleicht sogar eines Sammelbootes entsprechender Größe (teils 30-50 Kubikmeter Feuchtlinsenmasseentnahme sind erfahrungsgemäß dadurch möglich) für die sicherlich notwendige regelmäßige Säuberung eine gute Investition. Letzteres würde zudem die Möglichkeit bieten, den Müll auch „außer der Reihe“ (ohne Einsatz Ölsperre) einzusammeln. Und bei der schieren Anzahl an Ordnungskräften in der Stadt, sollte das Detachieren von Personal zur unregelmäßigen Kontrolle des Areals durchaus möglich sein.
 
Für uns als Linke besitzt der Naherholungsfaktor des wirklich gelungenen Gebietes um den Saaraltarm einen ganz besonderen Reiz, da es in der stark versiegelten Stadt einen wunderschönen und ökologisch wertvollen Bereich ausbildet und dieses tolle Gebiet völlig unabhängig vom Geldbeutel allen Menschen offen steht. Dementsprechend wünschen wir uns selbstverständlich, dass hier deutlich mehr investiert wird.

 

 

02. Juli 2024   -   Pressemitteilung

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